Beton kübelweise

Mai 18, 2023

Alle paar Tage erreichen uns Berichte und Fotos von der Baustelle: Rajendra, der „Thekadar“ (Bauleiter) hält uns auf dem Laufenden.

Der Entwässerungskanal wird verlegt
Dieser erste große Schritt ist Ende April bereits abgeschlossen. Der elegante Schwung des neuen Bachbettes versöhnt uns ein wenig damit, dass wir den Kanal nicht, wie ursprünglich geplant, überbauen dürfen (siehe News vom 6. April)

Der Bambus, mit dem die improvisiert wirkende Schalung abgestützt wird, wächst gleich hinter dem Haus.
Von der Veranda der als Schulgebäude adaptierten Werkstatt hat man einen guten Überblick über die Baustelle.

Dass eine Baustelle in Nepal ganz anders aussieht als bei uns, war zu erwarten. Zumindest haben unsere Arbeiter*innen bessere Bedingungen als landesüblich: Sie können in den Räumen des ehemaligen Workshops schlafen (statt unter Zeltplanen) und haben eine ordentliche Toilette (statt eines Lochs in der Erde).

Der erdbebensichere Käfig entsteht
Auf tief eingegrabenen Punktfundamenten werden die tie columns (Stützen) hochgezogen, zwischen ihnen Streifenfundamente aus Steinen verlegt. Bevor tie columns und tie beams (Balken) betoniert werden dürfen, kontrolliert die Baubehörde, ob die eingesetzte Armierung den Sicherheitsvorschriften entspricht – die sind nach dem Erdbeben von 2015 verschärft worden und ihre Einhaltung wird ernsthaft überprüft.

Hier fährt keine Betonpumpe auf!
Beton wird in kleinen Portionen in der Mischmaschine vorbereitet, mithilfe flacher Schalen weitergegeben und in die Schalung eingebracht.
Gut zu erkennen: die Steinlage unterhalb des Erdgeschoßniveaus und die schräge Außenwand, die dem Bachverlauf folgt.
Die Baubehörde bestätigt, dass das tragende Skelett in Ordnung ist: wir dürfen weiterbauen!

Das Erdgeschoß nimmt Form an
Nach dem OK für das Skelett des Baus werden nun bereits die Erdgeschoßwände mit Ziegeln ausgefacht. Wenn es gelingt, die Erdgeschoßdecke einzuziehen, bevor der Monsum mit voller Wucht einsetzt, kann während der Sommermonate mit dem Innenausbau begonnen werden. Wir sind fasziniert, wie gut und rasch hier gearbeitet wird!

Und die Kinder? Die sind seit Anfang Mai wieder zusammen oben in Jharkot, lernen und spielen und machen sich bestimmt keine Gedanken über den nächsten Winter…

Während im Nachbargrundstück der Mais wächst, wachsen bei uns die Ziegelwände…
Bauen ist Teamwork, Fußballspielen auch: Unsere Kleinen mit (fast) neuen Trikots. Dank an den Fußballverein von Hagenbüchach in Bayern!